Der Tod ist nicht das Ende!
Gottes Liebe ist stärker als der Tod!
Jesus ist auferstanden – für uns!

Diese Zusage von Ostern, dieses Versprechen ist so groß, so wunderbar, dass es schwer zu fassen, vielleicht auch schwer zu glauben ist.

Schon die Jünger Jesu vor 2000 Jahren waren damit überfordert – zumindest am Anfang. Erst allmählich festigt sich ihr Vertrauen und ihre Zuversicht:

Sie glauben den Frauen nicht, die ihnen vom leeren Grab berichten (Mk 16.11-14; Lk 24.11),
sie haben Angst und verstecken sich (Joh 20.19),
sie zweifeln, bis sie handgreifliche Beweise haben (Thomasgeschichte Joh 20.24-31),
sie spüren Jesu Nähe nicht auf dem Weg und im Gespräch mit ihm und erkennen ihn erst beim Brotbrechen (Emmausgeschichte Lk 24,13–35).

Aber dann gehen sie, wie Jesus es ihnen geboten hat, nach Galiläa zurück, in ihren Alltag, um ihn dort zu suchen und zu finden.

Vielleicht ist das auch ein Weg für uns: In unserem Alltag kleine Ostermomente entdecken, die uns eine Ahnung, einen Vorgeschmack, geben können, was Ostern bedeuten kann:

Das erste Morgengrauen, das das Dunkel der Nacht vertreibt,
die Blume in der Ritze, die der Trockenheit trotzt,
ansteckende Lebensfreude,
Erinnerungen, die einen gleichzeitig seufzen und lächeln lassen,
ein verständnisvoller Blick
Sehnsucht,
wenn die Kinder im Streit, der so ernst ist, dass sie sich schon fast an die Gurgel gehen, plötzlich und völlig unvermittelt, gleichzeitig anfangen zu lachen und nicht mehr aufhören können,
wenn endlich die Prüfungsergebnisse kommen und man doch noch bestanden hat,
ein klärendes Gespräch,
der Duft, der mich an meine verstorbene Oma erinnert,
ein langersehntes Wiedersehen,
der Moment, in dem es mir wie Schuppen von den Augen fällt, wie gut es mir doch geht,
die Aussage einer sterbenskranken Frau: „Ich habe keine Angst, ich darf heimgehen.“
Momente, die einen aufrichten, Auferstehungsmomente…

Und jeder dieser Momente ist eine Bestätigung:
Gottes Liebe ist stärker als alles auf der Welt, stärker selbst als der Tod!

Ein frohes und gesegnetes Osterfest!

Beate Czabaun