In diesen Wochen beginnt für viele das neue Schuljahr.
Für mich war dies eigentlich immer ein größerer Neuanfang als Neujahr, ob als Schülerin, Studentin, Lehrerin oder Mutter…
Und viel mehr natürlich noch, wenn das neue Schuljahr mit einem Umzug ins Ausland oder zurück in die Heimat verbunden war…
neue Lehrer, neue Mitschüler, die Chance und der Vorsatz, dieses Mal gleich von Anfang an mitzulernen und keine Lücken aufkommen zu lassen…
eine neue Stadt, neue Wohnung, neue Kollegen und Nachbarn, anderes Essen, anderes Klima, andere Sprache und Umgangsformen…
Neu Anfangen – das reicht von „aller Anfang ist schwer“ bis zu „jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben“ (Herrmann Hesse).
Was kommt auf mich zu?
Aufgeregt sein, Kribbeln im Bauch…
Schaffe ich es?
Finde ich (neue) Freunde?
Was, wenn ich alle und alles ganz schrecklich finde?
Neu anfangen erfordert Mut.
Mir einen Ruck geben…
Facetten am Leben und an mir entdecken, die ich nicht für möglich gehalten hätte, die ich mir nicht zugetraut hätte…
über mich hinaus wachsen…
Neu anfangen kann spannend sein und aufregend, inspirierend, bereichernd, ob in einem neuen Schuljahr, einem neuen Land oder einem neuen Kurs an der Volkshochschule.
Als Erstklässler bekamen wir eine Schultüte, um uns den Neuanfang zu versüßen – und vielleicht auch dafür, um uns daran festzuhalten, wenn uns der erste Tag zu überwältigen drohte… Eine Schultüte bedeutet ja nicht nur Süßkram und kleine Geschenke, sondern, dass sich jemand Gedanken um einen macht, einem Mut machen will und etwas Gutes wünscht, einen liebhat.
Für all unsere weiteren Neuanfänge gab und gibt es in der Regel keine Schultüten mehr, aber warum nicht beim nächsten Neubeginn uns mit einem Kreuzzeichen daran erinnern, dass jemand bei uns ist, uns Mut machen will und durch alle Schwierigkeiten hindurch den Rücken stärken wird. Ein Stück Schokolade dazu kann nicht schaden…
Beate Czabaun