Liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,
in diesem Jahr ist es 60 Jahre her, dass Bundeskanzler Konrad Adenauer und Präsident Charles De Gaulle den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag unterzeichneten.
Auf dem Foto sieht man das Denkmal, das in Berlin, genauer vor dem Sitz der Konrad-Adenauer-Stiftung, an dieses Ereignis erinnert.
Damit wurde der Beginn eines historischen Neuanfangs der Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich gesetzt, zwischen zwei Ländern, die sich über Jahrhunderte als „Erb- und Erzfeinde“ sahen und bekämpften.
So schrieb beispielsweise Ernst Moritz Arndt im Jahre 1813 im Gedicht „Des Deutschen Vaterland“: „Das ist das Deutsche Vaterland, wo Zorn vertilgt den wälschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund, das soll es seyn! Das ganze Deutschland soll es seyn!“
Nach dem Prinzip „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ handelten beide Völker und waren von den Gedanken der Rache und Vergeltung bestimmt, ja geradezu besessen. So entstand ein Teufelskreis, der über die Jahrhunderte Tod und Leid über beide Länder und Völker brachte.
Jesus wusste um diesen schrecklichen Mechanismus von Gewalt und Gegengewalt und darum, welches Leid er über die Menschheit bringt.
Und so schärfte er seinen Zuhörern ein: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.“ (Mt 5, 43f)
Feindesliebe bedeutet dann konkret Vergebung und die Bereitschaft, auf Rache und Vergeltung zu verzichten. Nur so kann der tödliche und unheilbringende Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt durchbrochen und überwunden werden.
Das ist nicht leicht. Aber wir haben die Zusage, dass Christus uns dazu die Kraft gibt, wenn wir uns auf diesen schweren, aber notwendigen Weg begeben.
Und so ist es, glaube ich, kein Zufall, dass Adenauer und De Gaulle ein halbes Jahr vor der Unterzeichnung des deutsch-französisches Freundschaftsvertrages gemeinsam in der Kathedrale von Reims die Messe mit der Bitte um Frieden und Versöhnung feierten.
So lade ich herzlich ein zu der Feier der Hl. Messe am kommenden Wochenende, wo wir Jesu Wort von der Feindesliebe hören werden: Am Samstag, 18.02., um 11:00 Uhr in der St. Nikolaus Church in Pattaya und am Sonntag, 19.02., um 11:00 Uhr in der Don Bosco Church in Bangkok.
Mit guten Wünschen zum Wochenende
Ihr/Euer Pater Andreas