„Kommt und ruht ein wenig aus!“

„Kommt und ruht ein wenig aus!“

Liebe Leserinnen und Leser,
in diesen Tagen des Sommers machen viele Menschen Urlaub und suchen Erholung vom stressigen Alltag.
Da passt die Aufforderung Jesu an seine Apostel, die wir am kommenden Sonntag im Evangelium hören, sehr gut: „Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus!“ (Mk 6, 31)
Papst Franziskus hat vor drei Jahren vor dem sonntäglichen Angelus-Gebet auf dem Petersplatz dazu Folgendes gesagt:
„Jesus fordert die Apostel, die von der Missionsarbeit zurückkehren und anfangen, begeistert von all dem zu berichten, was sie getan haben, liebevoll auf: »Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus« (V. 31). Er lädt sie zur Ruhe ein.
Indem er das tut, erteilt uns Jesus eine wertvolle Lehre. Obwohl er sich freut, seine Jünger glücklich über die Wunder der Verkündigung zu sehen, ergeht er sich nicht in Komplimenten und Fragen, sondern ist besorgt über ihre leibliche und seelische Erschöpfung.
Und warum tut er das? Weil er sie vor einer Gefahr warnen will, die immer auch auf uns lauert: die Gefahr, dass wir uns von vom Rausch des handeln Wollens mitreißen lassen, dass wir in die Falle des Aktivismus tappen, wo das Wichtigste die Ergebnisse sind, die wir erzielen, und das Gefühl, dass wir die absoluten Protagonisten sind.
Wie oft passiert das doch auch in der Kirche: wir sind geschäftig, wir hetzen, wir denken, dass alles von uns abhängt, und am Ende laufen wir Gefahr, Jesus zu vernachlässigen und stellen immer wieder uns selbst in den Mittelpunkt.
Deshalb fordert er die Seinen auf, sich an einem etwas abgelegenen Ort mit ihm zu erholen. Es ist nicht nur Erholung des Leibes, es ist auch Ruhe des Herzens. Denn es reicht nicht aus, »den Stecker zu ziehen«, wir müssen uns wirklich ausruhen.
Und wie tut man das? Dazu müssen wir zum Kern der Dinge zurückkommen: innehalten, still sein, beten, um nicht von der Hektik der Arbeit zur Hektik der Ferien überzugehen.
Jesus entzog sich den Bedürfnissen der Menge keineswegs, aber vor allem zog er sich jeden Tag im Gebet zurück, in der Stille, in inniger Verbundenheit mit dem Vater.
Seine zärtliche Aufforderung – erholt euch ein wenig – sollte uns begleiten: hüten wir uns, Brüder und Schwestern, vor der Übereffizienz, stoppen wir die hektische Betriebsamkeit, die unsere Tagesabläufe diktiert. Lernen wir, innezuhalten, das Handy auszuschalten, die
Natur zu betrachten, uns im Dialog mit Gott zu regenerieren.“
Nutzen auch wir diese Tage und Wochen des Sommers zu kleinen „Urlauben“, um uns an Leib und Seele zu erholen. Nehmen wir uns diese Zeit für uns selbst, für unsere Familien und Freunde und nicht zuletzt für Gott.
So lade ich herzlich zur Mitfeier der Gottesdienste am kommenden Wochenende ein: Am Samstag, den 20. Juli 2024, um 11:00 Uhr in der St. Nikolaus Church in Pattaya und am Sonntag, den 21. Juli 2024, um 12:00 Uhr in der Salesian Sisters Foundation in Bangkok.
Mit guten Wünschen und herzlichen Grüßen,

Ihr/Euer Pater Andreas