Laetare (lateinisch „Freut euch!“ nach Jes 66,10) ist der Name und das Motto des kommenden 4. Fastensonntages.
Der Laetare Sonntag unterbricht die Fastenzeit – die Hälfte ist geschafft, ein Ende ist abzusehen, Ostern ist nicht mehr fern…
Zeit zur Freude, zum Rasten und Ausruhen, ob man jetzt fastet oder nicht.
Und was, wenn ich mich gerade nicht freuen kann?
wenn trotz allem Bemühens nichts gelingt?
wenn einen die Monotonie des Alltags in ihren Klauen hat?
wenn die Bilder und Auswirkungen des Krieges jeden Tag schrecklicher werden?
wenn Sorgen einen ruhelos machen und den Schlaf rauben?
wenn man vor Schmerzen nicht mehr klar denken kann?
Wenn einen der Verlust eines geliebten Menschen unendlich traurig macht?
wenn man nicht weiß, wie es weiter geht?
„Freu dich doch!“ kann da leicht wie Hohn klingen.
Zum Glück heißt es bei Jesaja ein Stückchen weiter: „Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet.“
Ja, das ist in solchen Situationen schon eher etwas:
Jemand, der einem zuhört, vielleicht in den Arm nimmt,
der für einen da ist und einen versteht,
der sich mit klugen Sprüchen oder Ratschlägen zurückhält (die sicher ihre Berechtigung haben und ganz bestimmt gut gemeint sind, aber in dem Moment eher nicht hilfreich sind),
jemanden haben, der den Kummer, die Sorgen, den Schmerz ernst nimmt und aushält.
Getröstet werden heißt nicht, aus der schwierigen Situation befreit zu werden. Es bedeutet aber zu spüren, dass man in eben dieser Situation nicht allein ist.
Es tut gut, Trost zu suchen – bei anderen Menschen, bei Gott.
Und es tut gut, andere Menschen an der Seite zu wissen, Gott an der Seite zu wissen, es gibt Zuversicht und neue Stärke.
Laetare – Zeit zur Freude, zum Rasten und Ausruhen, Zeit zum Zuhören und Getröstet werden.
Beate Czabaun
Sollten Sie den Wunsch nach einem Gespräch haben, bin ich am kommenden Dienstag, den 29.3.22 von 10 bis 12 Uhr im Café Glück anzutreffen oder per Telefon unter 06 500 91081 zu erreichen.