Liebe Leserinnen und Leser,
die Nennung von Vater, Sohn und Heiliger Geist beim Kreuzzeichen oder am Ende von Gebeten ist etwas, dass uns wie selbstverständlich von den Lippen geht, dass sozusagen Teil unserer christlichen „DNA“ geworden ist.
Weil dies so ist, ist es gut, dass mit dem kommenden Dreifaltigkeitssonntag diese Glaubenswahrheit, aber eben auch dieses Glaubensgeheimnis noch einmal in unser Bewusstsein gehoben wird.
Christen aller Zeit haben versucht, sich diesem Geheimnis des christlichen Bekenntnisses zu nähern. Sei es durch Kunst wie das obige Bild vom so genannten Gnadenstuhl eines österreichischen Meisters vom Beginn des 15. Jahrhunderts, sei es durch Worte wie das folgende Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe aus dem Jahr 1817:
Dreifaltigkeit
Der Vater ewig in Ruhe bleibt,
Er hat der Welt sich einverleibt.
Der Sohn hat Großes unternommen,
Die Welt zu erlösen, ist er gekommen;
Hat gut gelehrt und viel ertragen,
Wunder noch heut in unsern Tagen.
Nun aber kommt der heilig Geist,
Er wirkt am Pfingsten allermeist.
Woher er kommt, wohin er weht,
Das hat noch Niemand ausgespäht.
Sie geben ihm nur eine kurze Frist,
Da er doch Erst- und Letzter ist.
Deswegen wir treulich, unverstohlen
Das alte Credo wiederholen:
Anbetend sind wir all’ bereit
Die ewige Dreifaltigkeit.
Auch uns lädt der kommende Dreifaltigkeitssonntag ein, sich dieser großen Wahrheit und diesem noch größeren Geheimnis unseres Glaubens zu stellen und sich ihm zu nähern.
Tun wir dies im Gottesdienst am Dreifaltigkeitssonntag, den 26. Mai, um 12:00 Uhr in der Salesian Sisters Foundation.
Mit herzlichen Grüßen und guten Wünschen,
Ihr/Euer Pater Andreas