Liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,
das oben abgebildete Mosaik befindet sich im Melanchthonhaus in Bretten und zeigt das Wappen des Humanisten und Reformators Philipp Melanchthon: Eine Schlange, die sich um ein Kreuz windet.
Auch wenn Melanchthon, anders als Martin Luther, sein Wappen nicht explizit erklärt hat, so findet sich doch in seinen „Loci communes“ eine passende Deutung von Kreuz und Schlange: „Hier ist nämlich der Anblick der Gnade und Barmherzigkeit Gottes. So wie der Anblick der ehernen Schlange rettete, so werden die gerettet, die die Augen des Glaubens auf Christus heften.“
Philipp Melanchthon nimmt damit Bezug auf das Evangelium des kommenden Sonntags, in dem Jesus im Gespräch mit Nikodemus selbst eine Parallele zieht zwischen seinem Tod am Kreuz und der Schlange, die Mose aus Metall fertigte und an einen Fahnenmast befestigte: „Wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der glaubt, in ihm ewiges Leben hat.“
In drei Wochen, am Ende der Fastenzeit, werden wir genau dies feiern: Durch sein eigenes Sterben am Kreuz hindurch besiegt Christus in seiner Auferstehung den Tod, nicht nur für sich selbst, sondern auch für uns.
Wie sehr Philipp Melanchthon von dieser christlichen Hoffnung geprägt und durchdrungen war, zeigt sich in der Überlieferung seiner letzten Stunden hier auf Erden. Als er nämlich gefragt wurde, warum er augenscheinlich keine Angst vor dem Tod habe, schrieb er folgende letzte Zeilen nieder: „Du wirst von der Sünde erlöst, von den Sorgen befreit und von der Wut der Theologen (…). Du kommst zum Licht, du wirst Gott schauen und seinen Sohn, du wirst die wunderbaren Geheimnisse erkennen, die du in diesem Leben nicht begreifen konntest (…).“
Mit diesen (vor-)österlichen Gedanken lade ich herzlich zum Gottesdienst am kommenden Sonntag, den 10. März, um 12:00 Uhr in der Salesian Sisters Foundation in Bangkok ein.
Mit guten Wünschen für ein schönes Wochenende und einen gesegneten Sonntag,
Ihr/Euer Pater Andreas